Exocet by Jack Higgins

Exocet by Jack Higgins

Autor:Jack Higgins [Higgins, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-29T04:00:00+00:00


11

Es regnete wieder, als Gabrielle das Pferd am nächsten Morgen zum Rand des Parks führte; sie wartete, wie Villiers ihr gesagt hatte. Sie hörte nur die Tropfen auf die Blätter und Zweige fallen, sonst war alles still, seltsam unwirklich. Sie hatte wieder das sonderbare Gefühl, sich wie in einem Traum selbst zu beobachten.

Dann löste sich weit unten am See eine Gestalt in einem schwarzen Jogginganzug von den Bäumen und lief den Hang hinauf. Raul. Sie erkannte ihn sofort, wartete noch ein paar Augenblicke, wie man ihr gesagt hatte, und trieb das Pferd dann mit einem sanften Kniedruck voran.

Rechts von ihr bewegte sich etwas, und zwei Männer traten zwischen den Bäumen hervor. Einer von ihnen war bärtig und trug einen Blouson. Der andere war jünger, hatte lange blonde Haare und trug Jeans und eine Jacke aus Denim-Patchwork. Der Bärtige rannte los und riß die Arme hoch, so daß das Pferd scheute. Während er nach dem Zügel griff, packte der andere Gabrielles rechten Arm. Sie schrie entsetzt auf, als er sie brutal aus dem Sattel riß.

Der Bärtige drehte ihr die Arme auf den Rücken, und der Blonde trat nahe an sie heran und langte unter ihre Jacke nach ihren Brüsten. Während das Pferd forttrabte, sagte der Bärtige: »Schaffen wir sie zu den Bäumen.« Sie schrie wieder laut, nicht vor Angst, sondern vor Wut auf den Mann, der sie angefaßt hatte, und trat wie wild um sich.

Montera hatte den ersten Schrei gehört, war stehengeblieben und hatte rechtzeitig hinaufgeblickt, um zu sehen, wie sie vom Pferd gezerrt wurde. Er erkannte sie nicht, sah nur eine Frau, die in Not war, und rannte den Hang weiter hinauf, ohne mit seinen Laufschuhen ein Geräusch im nassen Gras zu machen.

Sie lag auf der Erde, der Bärtige versuchte, sie weiterzuziehen, der andere sah zu. Montera war wie ein Blitz über ihnen und versetzte dem Jüngeren einen fürchterlichen Hieb in die Nierengegend. Der Junge schrie und fiel auf die Knie. Als der Bärtige aufsah, trat Montera ihm ins Gesicht.

Der weiche Laufschuh richtete nicht viel Schaden an, und der Mann rollte zur Seite, sprang und zog im selben Moment ein Messer aus der Tasche. Gleichzeitig drehte Gabrielle sich um und rappelte sich auf, und erst jetzt erkannte Montera sie. Starr vor Staunen hielt er inne, und dann griff er instinktiv nach ihr.

Sie schrie warnend, denn der bärtige Mann schoß auf ihn los. Montera stieß sie fort und drehte sich zur Seite wie ein Stierkämpfer, so daß der Angreifer an ihm vorbeisauste. Raul Montera fühlte eisige Wut in sich aufsteigen. Er stellte sich breitbeinig hin und wartete. Der Mann ging wieder auf ihn los, mit vorgehaltenem Messer. Als er es hochriß, packte Montera sein Handgelenk und bog den Arm mit einem wilden Ruck um. Der Mann schrie entsetzlich, Montera traf ihn mit der Handkante am Hals, und er stürzte zu Boden.

Der Junge mit den blonden Haaren übergab sich konvulsivisch, und Gabrielle lehnte totenbleich, mit Dreck beschmiert, an einem Baum.

»Gabrielle, mein Gott!« Der Name brach aus ihm hervor, und als er sie bei den Armen nahm und betrachtete, lachte er unvermittelt.



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